Wenn Frauen kochen by Kate Jacobs

Wenn Frauen kochen by Kate Jacobs

Autor:Kate Jacobs [Jacobs, Kate]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-31T16:00:00+00:00


16. Kapitel

In null Komma nichts wurden die Foren der CookingChannel-Website von Zuschauerbeiträgen überschwemmt. Alle wollten herausfinden, ob die Frau im roten Kapuzenpullover wirklich Hannah Joy Levine war, einstiger Wimbledon-Champion und für immer unehrenhaft aus der Tenniswelt ausgeschieden.

Das war auch die erste Frage, die Alan stellte, als er kaum zwei Minuten nach dem Ende der Sendung anrief. Kein »Hallo, geht es euch allen gut?« oder gar ein »Mach dir keine Sorgen wegen des Schadens, Gus.« Nichts. Er kam direkt zu der einen großen Frage: Wie konnte es sein, dass ihn niemand darüber informiert hatte, dass Hannah Joy Levine zu seinem Team gehörte?

»Sie arbeitet nicht für uns, Alan«, antwortete Porter.

»Es wäre aber fantastisch, sie in der Sendung zu haben.«

»Sie arbeitet trotzdem nicht für uns.«

»Ich verstehe nicht ganz«, sagte Alan und seine Stimme brach zwischendurch immer wieder ab. Wahrscheinlich telefonierte er vom Auto aus. »Sie versteckt sich doch bestimmt nicht seit über zehn Jahren in Gus Simpsons Küchenschrank?«

»Nein, die beiden sind Nachbarn.«

»Ein Auftritt von Hannah Joy Levine in Gus’ vorheriger Show wäre eine riesige Hilfe gewesen, als die Quoten im Keller waren.«

»Ich werde ausrichten, wie besorgt du um alle bist«, sagte Porter und gab Gus das Okayzeichen.

»Wie auch immer«, sagte Alan zu Porter. »Das ist in etwa so, als hätte jemand das Bernsteinzimmer gefunden. Ach was rede ich – den Heiligen Gral!«

»Nein, niemand hat eine Rauchvergiftung.« Porter lachte aufgesetzt und tat so, als müsse er seinen Boss beruhigen.

Alan ignorierte Porters Gerede einfach. »Es kommt jetzt darauf an, wie wir uns das zunutze machen. Nimm diese Hannah unter Vertrag. Und dann rühr die Werbetrommel über unseren mysteriösen Gast bei Esst, trinkt und genießt. Ist sie es oder ist sie es nicht? Ich werde mich jetzt zurücklehnen und mir die Quoten ansehen.«

Hannah war entsetzt, als Porter ihr Alans persönliche »Einladung« zur Mitwirkung vor der Kamera überbrachte. Sie warf Gus einen flehenden Blick zu.

»Das Ganze wird allmählich zu einem totalen Affentheater«, schrie Carmen, bevor Gus etwas sagen konnte, und knallte zur Betonung einen Topf auf die Arbeitsplatte. »Nein, nein, nein! Ich will nicht noch jemanden in dieser verdammten Sendung! Alan hat versprochen, mich ins Fernsehen zu bringen. Stattdessen habe ich eine halbe Sendung und ein Team von Idioten, die alle keine Ahnung haben!«

»Das sehe ich etwas anders, meine Liebe«, widersprach Gus aufgebracht. »Ich bin diejenige, der man den Idioten verpasst hat. Dich hat man in meine Sendung gesteckt, weil du allein kein Programm füllen kannst.« Sie senkte die Stimme wieder und sagte ganz ruhig: »Niemand, der bei Verstand ist, würde in der ersten Folge einer neuen Serie Tintenfisch zubereiten.«

»Was interessiert mich, wie alle anderen es machen würden? Ich will kreativ sein.«

»Es gibt Kreativität und es gibt Planlosigkeit«, entgegnete Gus. »Eröffne doch ein Restaurant und probier dort aus, was du willst – aber nicht in meiner Sendung. Wir können von Glück reden, dass nach diesem Tintenfischsalat noch mal jemand eingeschaltet hat.«

»Die Zuschauer der heutigen Folge hatten jedenfalls einen tollen Abend«, schrie Carmen. »Fast wäre es eine gelungene Sendung geworden. Aber dann hat deine ständig finster dreinblickende Tochter mit ihrer Brandstifter-Nummer alles ruiniert.



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